Orthesen werden aus festen Materialien (z.B. PE, Carbon) hergestellt. Sie übernehmen eine korrigierende, stabilisierende, fixierende, entlastende oder stützende Funktion bei eingeschränkt beweglichem Gelenk.

Wir versorgen Hunde und Katzen mit einer entsprechend auf die Erkrankung abgestimmten Orthese. Zur Beurteilung des zu versorgenden Gelenkes sind Diagnose und Befunde sowie Röntgenbilder des behandelnden Tierarztes erforderlich.

Eine Orthese wird je nach Erkrankung gelenkbeweglich, fixierend, teilbeweglich, mit oder ohne Pfotenfassung hergestellt.

Nicht immer muss eine Orthese angefertigt werden, ggf. reicht zur Stabilisierung des Gelenkes eine Bandage schon aus. Dies muss individuell anhand der Diagnose und Ansehen des betroffenen Bereiches entschieden werden. Ziel ist immer, die normale Funktion und Beweglichkeit des Gelenkes so lange wie möglich zu erhalten.

Eine Orthese wird u. a. eingesetzt

– um Fehlstellungen einer Gliedmaße zu korrigieren

– zur Stabilisierung, Fixierung oder Entlastung eines Gelenkes

– bei Sehnenverletzungen und Durchtrittigkeit (Beugesehnen, Achillessehne…) der vorderen und hinteren Gliedmaßen

– zum Längenausgleich bei verkürzten Gliedmaßen (nicht nach Amputation)

– nach Operationen zur Ruhigstellung des betroffenen Gelenkes

– bei Arthrose

– u.v.m.

Für die Herstellung einer Orthese muss ein genaues Abbild des betroffenen Gelenkbereiches hergestellt werden. Hierzu wird ein Gipsabdruck angefertigt. Dieser Gipsabdruck muss das Gelenk eins zu eins nachbilden. Im angefertigten Abdruck zeichnen sich Gelenkform, Zehen, Pfotenballen, Deformierungen etc. ab. Auch der genaue Umfang und die notwendige Höhe der Orthese wird mit dem Gipsabdruck dargestellt. Alles was sich im Gipsabdruck abzeichnet, wird sich auch in der Orthese wiederfinden. „Nur“ die Umfangs- und Höhenmaße des Tierbeines sind nicht ausreichend, da sie die Form des zu versorgenden Bereiches nicht abbilden.

Warum ist das so wichtig?

Durch eine nicht korrekt sitzende Orthese kann es zu Druckstellen und Wunden kommen. Ihr Tier wird die Orthese dann nicht tragen können und wollen.

Wie ist der zeitliche Ablauf?

Muss eine Orthese angefertigt werden, ist eine zweimalige Vorstellung in unserer Praxis erforderlich. Einmal zur Herstellung des Gipsabdrucks und ca. 2-3 Wochen später zur Anpassung der Orthese und Einweisung ins Handling.

Nach der Herstellung und Lufttrocknung des Gipsabdrucks dauert die Anfertigung einer der Orthese ca. 2 Wochen.

Können Welpen mit einer Orthese versorgt werden?

Für Welpen ist die Anpassung einer Orthese in der Regel nicht sinnvoll. Eine Orthese gibt das Abbild des Gelenks zum Zeitpunkt des Gipsabdruckes wieder. Durch weiteres Wachsen des Tiers wird die Orthese nach kurzer Zeit nicht mehr passen. Eine angefertigte Orthese muss manuell geweitet werden, wodurch die optimale Lage am Gelenk nicht mehr gewährleistet ist.

Wirkung auf die Körperhaltung:

Das Tragen einer Orthese hat einen Einfluss auf die gesamte Körperhaltung des Tiers. Bestand schon längere Zeit eine Fehlhaltung des Körpers (z.B. Durchtrittikeit, Gelenkdeformierung), kommt es durch das Tragen einer Orthese zu einer Optimierung der physiologischen Körperhaltung. Es kann in der Folge zu Muskelkater kommen. Ein Tier das mit einer Orthese versorgt ist, sollte regelmäßig tierphysiotherapeutisch behandelt werden.

 

„Handgelenk“-Orthese ohne Pfotenfassung

 

„Handgelenk“-Orthese

 

Rutschorthese Ellenbogen bei Missbildung

 

„Handgelenk“-Orthese mit Pfotenfassung

„Sprunggelenk“-Orthese mit Pfotenfassung